Hotmail
Hotmail bezeichnet einen ehemaligen E-Mail-Dienst von Microsoft – er war auch unter dem Namen Microsoft Hotmail bekannt und stellte gleichzeitig einen Teil der Windows Essentials dar. Bei Letzterer handelte es sich um eine Sammlung von Online-Diensten des Unternehmens. Heute existiert Hotmail nicht mehr. Es wurde im Jahr 2013 von Outlook.com abgelöst – Anwender können alte Hotmail-Adressen aber immer noch nutzen.
Gründung
Die Gründung des Dienstes erfolgte bereits 1995, wobei dessen Veröffentlichung 1996 erfolgte. Es spielte die ursprüngliche Schreibweise HoTMaiL auf HTML an – das Ziel der Entwickler war es, ihren Kunden ein einfach strukturiertes und flexibel nutzbares E-Mail-Programm anzubieten. Das Konzept war bereits früh erfolgreich, wodurch auch bekannte Unternehmen darauf aufmerksam wurden. Hotmail wurde im Jahr 1997 schließlich von Microsoft gekauft – dafür bezahlte der Konzern 400 Millionen US-Dollar an die ehemaligen Besitzer. Schon kurze Zeit später integrierte das Unternehmen den Dienst in das Microsoft Network (MSN).
Weiterentwicklung
Nur eineinhalb Jahre nach seiner Veröffentlichung zählte Hotmail bereits zwölf Millionen Benutzer, während es in zahlreichen Ländern vertreten war. Er stellte damals somit einen der bedeutendsten Anbieter von Webmail-Dienstleistungen dar. Ab 2005 arbeitete Microsoft an einer Weiterentwicklung des Dienstes – Ziel war es, Hotmail vielseitiger und damit konkurrenzfähiger zu machen. Nach einem Beta-Test ging 2007 schließlich Windows Live Hotmail an den Start. Es durften sich Anwender dabei über eine neue Oberfläche sowie ein Speichervolumen von bis zu 5 Gigabyte freuen – auch war der Im- und Export von Kontakten aus anderen Anbietern möglich. Außerdem erkannte der Dienst gefährliche E-Mails automatisch und sammelte diese im Spam-Ordner. Charakteristisch war für Hotmail damals die Drei-Spalten-Ansicht. Nachrichten ließen sich dadurch per Drag-and-Drop in unterschiedliche Ordner verschieben. Im selben Account war es damals möglich, kostenfrei bis zu zehn Alias-E-Mail-Adressen zu erstellen.
Speicherkapazität
User hatten damals zusätzlich die Gelegenheit, den erweiterten Dienst Hotmail Plus zu nutzen – dafür war eine Jahresgebühr von 19,99 Euro zu zahlen. Es stand Anwendern dann eine Speicherkapazität von bis zu 10 Gigabyte zur Verfügung. Zudem wurde auf der Benutzeroberfläche keine Werbung mehr eingeblendet. Zu guter Letzt ließen sich auch die Aufgaben und Notizen aus dem Windows-Account synchronisieren.
Registrierung
Loggte sich ein User 270 Tage lang nicht mehr in den Hotmail-Account ein, wurde er automatisch gelöscht. Zur Nutzung des Diensts war dann eine erneute Registrierung erforderlich. Zahlende Nutzer waren von dieser Regelung nicht betroffen. Kritisiert wurde der E-Mail-Provider von Microsoft vor allem aufgrund seines radikalen – und manchmal fehlerhaften – Spamfilters. Denn er blockierte regelmäßig legitime Nachrichten, ohne Sender und Empfänger darüber zu informieren. Es landeten solche E-Mails auch nicht im Junk-Mail-Ordner, während sie vom Hotmail-Server trotzdem angenommen wurden. Dieses Problem führte dazu, dass viele Betreiber sämtliche Hotmail-Adressen zur Registrierung sperrten.
Umstellung von Hotmail auf Outlook.com
Im Juli 2012 veröffentlichte Microsoft schließlich den Dienst Outlook.com. Er sollte als Konkurrenz zum Google-Dienst Gmail fungieren. Mit 2013 schloss der Konzern die Umstellung von Hotmail auf Outlook.com vollständig ab – begleitet wurde dies von einer großen Werbekampagne. Anwender können im neuen Microsoft-Dienst alte Hotmail-Adressen aber nach wie vor nutzen – auf Wunsch ist eine Umstellung auf die Endung outlook.com gestattet. Auch die Verknüpfung anderer E-Mail-Konten ist möglich. Der Dienst kommt derzeit ohne personalisierte Werbeeinblendungen aus.