Unterschied: Datenschutz und Datensicherheit im Unternehmen
Hinweis zu diesem Artikel:
In diesem Artikel versuchen wir IT-Laien technische Themen verständlich zu vermitteln. Daher verzichten wir auf technischen Deep-Dive und versuchen Sachverhalte sehr simpel darzustellen, auch wenn dies an der ein oder anderen Stelle zu Lasten von technischen Feinheiten gehen könnte.
Die Begriffe Datenschutz und Datensicherheit werden häufig synonym verwendet, dabei bedeuten sie genau genommen nicht dasselbe. Zwar gibt es gewisse Überschneidungen, jedoch verfolgen die Konzepte dahinter unterschiedliche Ziele und erfordern jeweils spezielle Maßnahmen.
In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen einen klaren Überblick über die Unterschiede zwischen Datenschutz und Datensicherheit geben und erläutern, warum es wichtig ist, beide Aspekte zu berücksichtigen. Wir werden aufzeigen, welche Bedeutung diese Themen im digitalen Zeitalter haben und wie Sie Ihre persönlichen Daten sowie die Daten Ihrer Kunden oder Mitarbeiter effektiv schützen können.

Warum sollte man Daten schützen?
In den Medien werden Daten gerne als das neue Gold bezeichnet. Obwohl man mit solchen Vergleichen sparsam umgehen sollte, haben Daten unbestreitbar einen enormen Wert. Ob es sich um persönliche Angaben, Unternehmensgeheimnisse oder Kundeninformationen handelt: Der Schutz dieser Daten ist von entscheidender Bedeutung.
Doch warum sollte man überhaupt Daten schützen? Der Schutz von Daten ist nicht nur eine Frage der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch eine Frage des Vertrauens. Verbraucher und Geschäftspartner erwarten, dass ihre Daten sicher behandelt werden. Ein Datenverlust oder -missbrauch kann nicht nur rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sondern auch das Vertrauen in ein Unternehmen nachhaltig schädigen.
Ebenso können Unternehmen durch den Schutz ihrer Daten Wettbewerbsvorteile erlangen und ihre Betriebsabläufe optimieren. Daten schützen bedeutet also auch, das eigene Unternehmen zukunftssicher zu machen.
Vorteile
Datenschutzgesetze wie die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) in der EU verlangen, dass Unternehmen bestimmte Standards einhalten, um persönliche Daten zu schützen. Verstöße gegen diese Vorschriften können zu hohen Geldstrafen führen. Zum anderen stärkt der Datenschutz das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern. Unternehmen, die ihre Daten gut schützen, gelten als vertrauenswürdig und professionell.
Darüber hinaus minimiert der Schutz von Daten das Risiko von Cyberangriffen und Datenverlusten, die zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen können. Langfristig gesehen tragen Investitionen in die IT-Sicherheit zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Sicherstellung des Geschäftsbetriebs bei.

Was ist Datenschutz?
Wie im vorherigen Abschnitt dargelegt, können Datenschutzverletzungen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Um es nicht so weit kommen zu lassen, sollte zunächst einmal exakt geklärt werden, was sich hinter der Begrifflichkeit verbirgt.
Definition
Der Schutz personenbezogener Daten vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch oder Verlust wird als Datenschutz bezeichnet. Es geht darum, die Privatsphäre von Einzelpersonen zu wahren und sicherzustellen, dass persönliche Informationen im Rahmen der Datenverarbeitung nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden.
Der Datenschutz hat seinen rechtlichen Ursprung in den Menschenrechten und zielt darauf ab, die Selbstbestimmung des Einzelnen über seine persönlichen Daten zu gewährleisten. In der Praxis bedeutet das, dass Unternehmen und Organisationen verpflichtet sind, personenbezogene Daten sicher zu erheben, zu speichern, zu verarbeiten und zu übertragen.
Funktionsweise
Der Datenschutz funktioniert durch eine Kombination aus rechtlichen, organisatorischen und technischen Maßnahmen. Zu den rechtlichen Maßnahmen gehören Gesetze und Vorschriften, die den Umgang mit personenbezogenen Daten regeln, wie die bereits erwähnte DSGVO. Organisatorische Maßnahmen umfassen Richtlinien und Schulungen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter den Datenschutz einhalten.
Technische Maßnahmen beinhalten den Einsatz von Verschlüsselung, Firewalls und anderen Sicherheitsmechanismen, um den unbefugten Zugriff auf Daten zu verhindern. Der Datenschutz erfordert auch Transparenz: Betroffene Personen müssen darüber informiert werden, welche Daten erhoben werden, warum sie erhoben und wie sie verwendet werden. Zudem haben sie das Recht, Auskunft über ihre Daten zu erhalten und deren Löschung zu verlangen.
Was ist Datensicherheit?
Datensicherheitsmaßnahmen sollen sicherstellen, dass sensible Informationen stets vertraulich, integer und verfügbar bleiben. Sie sind entscheidend, um die Integrität und den reibungslosen Betrieb von IT-Systemen zu gewährleisten.
Definition
Das Konzept der Datensicherheit bezieht sich auf den Schutz von Daten vor Bedrohungen wie Verlust, Diebstahl oder Zerstörung. Es geht darum, sicherzustellen, dass Daten jederzeit verfügbar, korrekt und vor unbefugtem Zugriff geschützt sind.
Im Gegensatz zum Datenschutz, der sich auf den Schutz der Privatsphäre konzentriert, zielt Datensicherheit vor allem auf die Integrität, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit von Daten ab. Datensicherheit ist ein zentraler Bestandteil der IT-Sicherheitsstrategie eines Unternehmens und umfasst eine breite Palette an Maßnahmen und Technologien.
Funktionsweise
In der Praxis basiert Datensicherheit auf der Kooperation verschiedener Ansätze, um Daten zu schützen. Diese Prinzipien umfassen:
- Vertraulichkeit, die sicherstellt, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf die Daten haben.
- Integrität, die sicherstellt, dass Daten korrekt und unverändert bleiben.
- Verfügbarkeit, die sicherstellt, dass Daten immer dann verfügbar sind, wenn sie benötigt werden.
Um diese Prinzipien zu gewährleisten, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter Zugriffskontrollen, Verschlüsselung, Backup-Lösungen und die Implementierung von Sicherheitsrichtlinien. Weiterhin spielt das Management von Sicherheitsvorfällen eine wichtige Rolle: Unternehmen müssen in der Lage sein, schnell auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren, um Schäden möglichst gering zu halten.
Datenschutz und Datensicherheit – Ähnlichkeiten
Bevor wir die entscheidenden Unterschiede näher beleuchten, möchten wir zunächst auf die Gemeinsamkeiten von Datensicherheit und Datenschutz eingehen.
Schutz von Daten
Sowohl Datenschutz als auch Datensicherheit zielen darauf ab, Daten zu schützen. Während der Datenschutz den Fokus auf personenbezogene Daten legt und sicherstellt, dass diese Daten nicht missbräuchlich verwendet werden, konzentriert sich die Datensicherheit darauf, alle Arten von Daten vor Bedrohungen zu schützen. Beide Konzepte sind somit darauf ausgerichtet, den Wert der Daten zu erhalten und deren Missbrauch zu verhindern.
Verarbeitung von Daten
Ein weiterer Aspekt, in dem sich Datenschutz und Datensicherheit ähneln, ist die Verarbeitung von Daten. In beiden Fällen ist es wichtig, dass Daten sicher verarbeitet werden, um deren Integrität und Vertraulichkeit zu gewährleisten. Sowohl im Datenschutz als auch in der Datensicherheit spielen Zugriffsrechte und die Minimierung des Datenzugriffs eine zentrale Rolle. Dies soll sicherstellen, dass nur autorisierte Personen Daten verarbeiten können und Daten nur so lange gespeichert werden, wie es notwendig ist.
Ergriffene Maßnahmen
Die Maßnahmen, die ergriffen werden, um Datenschutz und Datensicherheit zu gewährleisten, überschneiden sich bisweilen. Verschlüsselung, Zugriffskontrollen, regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Schulungen wie Security Awareness Trainings sind sowohl im Datenschutz als auch in der Datensicherheit essenziell.
Beide Bereiche erfordern zudem ein umfassendes Risikomanagement, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der Einsatz von Technologie, die kontinuierlich überwacht und angepasst wird, ist daher in beiden Fällen von zentraler Bedeutung.
Die Vorschriften
Es gibt auch Überschneidungen in den Vorschriften, die Datenschutz und Datensicherheit regeln. Die DSGVO enthält zum Beispiel Bestimmungen, die auch Aspekte der Datensicherheit betreffen, etwa die Pflicht zur Meldung von Datenpannen.
Auch Sicherheitsstandards wie ISO 27001, die sich primär auf die Datensicherheit konzentrieren, berücksichtigen den Schutz personenbezogener Daten. Dies zeigt, dass beide Bereiche eng miteinander verbunden sind und oft gemeinsam betrachtet werden müssen, um den vollständigen Schutz von Daten zu gewährleisten.
Datenschutz und Datensicherheit – Unterschiede
Die Begrifflichkeiten mögen sich ähneln, dennoch gibt es – ähnlich wie beim Thema Hyper-V vs VMware – einige entscheidende Unterschiede zwischen den Ideen hinter Datensicherheit und Datenschutz.
Informatik
Unter den Gesichtspunkten der Informatik unterscheidet sich die Herangehensweise an Datenschutz und Datensicherheit erheblich. Datenschutz ist vor allem eine rechtliche und organisatorische Aufgabe, die sicherstellt, dass personenbezogene Daten entsprechend den geltenden Gesetzen gehandhabt werden.
Datensicherheit hingegen ist stärker technikgetrieben und befasst sich mit der Implementierung und Verwaltung von Sicherheitslösungen, die Daten vor physischen und digitalen Bedrohungen schützen. Während Datenschutzbeauftragte oft juristische Experten sind, arbeiten Fachleute für Datensicherheit häufig in IT-Abteilungen und konzentrieren sich auf technische Aspekte wie Netzwerk- und Systemsicherheit.
Verlust von Daten
Ein weiterer Unterschied liegt im Umgang mit dem Verlust von Daten. Datenschutz konzentriert sich darauf, personenbezogene Daten vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch zu schützen, und behandelt den Verlust solcher Daten als Verletzung der Privatsphäre.
Im Rahmen der Datensicherheit wird der Verlust von Daten hingegen aus einer umfassenderen Perspektive betrachtet: Hier geht es darum, jeglichen Verlust zu verhindern – unabhängig davon, ob es sich um personenbezogene Daten handelt oder nicht. Die Maßnahmen zur Vermeidung von Datenverlusten in der Datensicherheit können daher breiter gefächert sein und beinhalten beispielsweise regelmäßige Backups und Notfallwiederherstellungspläne.
Persönliche Rechte
Gesetzliche Rahmenbedingungen wie die DSGVO geben Einzelpersonen Rechte über ihre Daten, einschließlich des Rechts auf Auskunft, Berichtigung und Löschung ihrer Daten. Diese Rechte sind zentraler Bestandteil des Datenschutzes und zielen darauf ab, die Kontrolle der Personen über ihre eigenen Daten zu stärken.
Auf der anderen Seite beschäftigt sich Datensicherheit weniger mit den individuellen Rechten, sondern vielmehr mit der allgemeinen Sicherheit und Integrität von Daten. Sicherstellung und Wahrung persönlicher Rechte sind somit primär Aufgaben des Datenschutzes.
Relevanz für Unternehmen in der Praxis
Im Unternehmensalltag sind sowohl Datenschutz als auch Datensicherheit von großer Bedeutung, doch ihre Relevanz kann je nach Unternehmensstruktur und Branche variieren.
Datenschutz ist besonders relevant für Unternehmen, die große Mengen an personenbezogenen Daten verarbeiten, wie beispielsweise im Gesundheitswesen, im Finanzsektor oder im Einzelhandel. Diese Unternehmen müssen strenge Datenschutzrichtlinien einhalten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und das Vertrauen ihrer Kunden zu bewahren.
Datensicherheit hingegen ist in allen Branchen von entscheidender Bedeutung, da alle Unternehmen Daten speichern und verarbeiten, die vor Cyberangriffen, Diebstahl und Verlust geschützt werden müssen. Die Praxis zeigt, dass Unternehmen, die sowohl Datenschutz als auch Datensicherheit in ihre Geschäftsstrategie integrieren, besser auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorbereitet sind und langfristig erfolgreicher agieren können.
FAQ
Der Unterschied zwischen den Begriffen Datenschutz und Datensicherheit sollte in diesem Beitrag klar geworden sein. In diesem FAQ-Bereich beschäftigen wir uns daher mit der Beantwortung ähnlicher Fragen.
Was ist der Unterschied zwischen Informationssicherheit und Datenschutz?
Informationssicherheit schützt die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit aller Daten, während Datenschutz speziell personenbezogene Daten vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch schützt. Informationssicherheit umfasst technische und organisatorische Maßnahmen, während Datenschutz auch rechtliche Aspekte und die Wahrung der Privatsphäre einbezieht.
Was hängen Datenschutz und Datensicherheit zusammen?
Datenschutz und Datensicherheit sind eng verbunden: Datensicherheit sorgt für den technischen Schutz von Daten, während Datenschutz rechtliche und organisatorische Maßnahmen umfasst, um personenbezogene Daten zu schützen. Ohne Datensicherheit ist effektiver Datenschutz nicht denkbar, da ungesicherte Daten leichter missbraucht werden können.
Was ist Sicherheit und Datenschutz?
Sicherheit bezieht sich auf den Schutz von Daten vor Bedrohungen wie unbefugtem Zugriff oder Verlust. Datenschutz ist ein spezifischer Teilbereich der Sicherheit, der sich auf den Schutz personenbezogener Daten konzentriert, um die Privatsphäre und die Rechte von Einzelpersonen zu wahren.
Fazit
Datenschutz und Datensicherheit sind zwar eng miteinander verbunden, verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele: Während der Datenschutz darauf abzielt, personenbezogene Daten zu schützen und die Privatsphäre zu wahren, konzentriert sich die Datensicherheit auf den Schutz aller Daten vor Verlust, Diebstahl und Missbrauch.
Beide Konzepte ergänzen sich und sind entscheidend für den umfassenden Schutz von Informationen in Unternehmen. Die Datensicherung, also das regelmäßige Erstellen von Backups, ist dabei ein zentraler Bestandteil der Datensicherheit und bildet die Basis für einen robusten Datenschutz.